Der Treibhauseffekt – unser Leben im Treibhaus

Viele Leute reden darüber, und das meiste davon kann einem Sorgen machen. Aber was genau verbirgt sich hinter dem Begriff „Treibhauseffekt“?

Was ist der Treibhauseffekt?

„Treibhauseffekt“ ist die Bezeichnung, die bestimmte Vorgänge in unserer Atmosphäre beschreibt. Und tatsächlich erinnern diese Vorgänge an die Treibhäuser von Gärtnereien. Dort soll ja auch ein wärmeres Klima geschaffen werden, damit die Pflanzen gut gedeihen.

Aus diesem Vergleich kannst man sich vielleicht denken, dass der Treibhauseffekt auf der Erde im Grunde nichts Schlechtes ist. Nur wir Menschen beeinflussen ihn so, dass er verstärkt wird. Es ist so, als würde der Gärtner in seinem Treibhaus die Temperatur mal eben höher drehen, obwohl er weiß, dass seine Blumen das nicht vertragen.

Was ist also der „gute“ Treibhauseffekt?

Der „gute“ Treibhauseffekt ist der, der von der Wissenschaft auch „natürlicher Treibhauseffekt“ genannt wird. Er wird deshalb als natürlich betrachtet, weil hier keine von Menschen verursachten Probleme einwirken.

Der natürliche Treibhauseffekt funktioniert so: Bei Tag lässt die Atmosphäre die kurzwellige Sonnenstrahlung fast ungehindert durchdringen. Die Erdoberfläche wird dadurch erwärmt. Die jetzt erwärmte Erde strahlt nun, ähnlich wie eine Rotlichtlampe, diese Wärme wieder in Richtung Weltraum ab. Ein Teil davon wird aber von bestimmten Luftbestandteilen in der Atmosphäre eingefangen und festgehalten. Man nennt das „absorbieren“. So wird die Abstrahlung in den Weltraum behindert. Diese festgehaltene Wärme sorgt jetzt dafür, dass sich die Lufthülle unserer Erde erwärmt. Und die wärmere Luft wärmt natürlich noch zusätzlich zur Sonne.

Die Luftbestandteile, die die Wärme absorbieren können, sind gasförmig und werden deshalb „Treibhausgase“ oder „klimarelevante Spurengase“ genannt. Dazu gehören beispielsweise Wasserdampf, Kohlendioxid, Methan, Lachgas und Ozon.

Es ist also wirklich so, dass die Lufthülle der Erde wie die Glasscheiben eines Treibhauses die Sonnenstrahlen durchlasse, die Wärme aber im Treibhaus bleibt. Dadurch erhöht sich natürlich die Temperatur sowohl im Treibhaus des Gärtners als auch die auf unserer Erde.

Dieser natürliche Treibhauseffekt ist also für uns und alles Leben auf dieser Erde lebensnotwendig. Ohne ihn hätten wir nicht eine Durchschnittstemperatur von + 15 Grad Celsius, sondern wir würden bei – 18 Grad Celsius bibbern.

Was ist dann der „schlechte“ Treibhauseffekt?

Der Treibhauseffekt ist umso größer, je mehr Spurengase in der Atmospäre sind, da mehr Teilchen auch mehr Wärme einfangen und festhalten können. Die Menschen haben in den letzten 150 Jahren durch viele Aktivitäten dafür gesorgt, dass sich die Anzahl der Treibhausgase in der Atmosphäre etwa verdoppelt hat. Diese zusätzlichen Spurengase haben den natürlichen Treibhauseffekt, der für uns lebenswichtig ist, verstärkt. Durch diesen verstärkten – oder besser – zusätzlichen, menschengemachten Treibhauseffekt erhöht sich langsam die Temperatur unserer Lufthülle. Wissenschaftler konnten diesen Effekt sogar schon messen: Im 20. Jahrhundert stieg die Erdoberflächentemperatur um mehr als ein halbes Grad Celsius an. Diese zusätzliche Erwärmung wird von Treibhausgasen verursacht, die aufgrund der Industrialisierung, der massenhaften Verbreitung des Autos und dem zunehmenden Komfort, den wir zu Hause genießen, auftreten. Schließlich werden Wohnräume im Winter geheizt und jeder hat Unmengen von elektrischen Geräten. Und dieser Ausstoß hat sich erheblich erhöht. Dadurch kommt es zu einer menschengemachten, zusätzlichen Erwärmung.

Die wesentlichen Treibhausgase, die dazu betragen, hier in Kürze:

• Kohlendioxid

Es trägt den Hauptanteil am verstärkten Treibhauseffekt. Es gelangt durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, also zum Beispiel Öl, Kohle oder Gas, in die Atmosphäre. Die größten Verursacher sind unter anderem Kraftwerke, die elektrischen Strom produzieren, Autos, Heizungen oder auch das Brandroden der Urwälder.

• Methan

Dieses Gas entsteht zum Beispiel in der Landwirtschaft oder bei der Verrottung von Müll.

• Fluorchlorkohlenwasserstoff

Das Gas, was besser bekannt ist unter der Abkürzung „FCKW“ war früher in Kühlschränken, Gefriertruhen, Autoklimaanlagen oder als Treibgas in Spraydosen.

• Bodennahes Ozon

Es entsteht, wenn sich der durch den Verkehr steigende Ausstoß von Stickoxid und Kohlenwasserstoff (beispielsweise aus Autoabgasen) mit dem Sonnenlicht verbindet.

• Lachgas

Es wird vor allem durch die Düngemittel in der Landwirtschaft oder die Abholzung von Wäldern verursacht. Es entsteht es auch bei der Verbrennung von Pflanzenresten.

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